Altomünster Pfarrheim St. Alto und Birgitta

Architekt

Silvia Braun, Andreas Holzapfel

Team

Marion Bröckel, Anna Lochner, Dace Svekre (Visualisierungen)

Adresse

St.-Birgittenhof 3, Altomünster

Projektdatum

2016

Städtebauliches und Architektonisches Konzept

Das zukünftige Pfarrheim in Altomünster bildet aus den bestehenden Gebäuden Bischofshaus und Remise und dem Neubau im Pfarrpark ein neues zusammenhängendes Baugefüge. Das historische Bischofshaus behält dabei seinen freistehenden, objekthaften Charakter und repräsentiert das Pfarrheim nach außen. Die Remise dient als Referenz für den Neubau, der sich mit zwei schlanken, parallel zur Remise angeordneten, erdgeschossigen Baukörpern mit Satteldächern in den Garten staffelt und dabei den Maßstab der Remise aufnimmt.

Über den neuen Zugang durch die Remise sind das gesamte Erdgeschoss von Bischofshaus und Neubau sowie der Garten barrierefrei erschlossen. An den zurückgesetzten Zugang schließt das Foyer an, das die beiden neuen Baukörper als Folge von hohen und niedrigen Räumen durchquert und mit dem großzügig öffenbaren Mehrzweckraum endet. Der Mehrzweckraum bekommt ein großes Fenster als Endpunkt der Foyerachse, wodurch ein Durchblick bis in den Garten ermöglicht wird.

Durch die kompakte Organisation unter Ausnutzung der Potentiale der Altbauten wird der Fußabdruck des Neubauteils auf ein Minimum reduziert. Auf eine Unterkellerung wird, in Hinblick auf die archäologischen Funde im Untergrund, verzichtet.

Der Neubau ist aus vorgefertigten Holzelementen konstruiert, die auf einer Bodenplatte aufgestellt werden. Auf diese Art ist ein hoher Grad an Vorfertigung erreichbar, wodurch wirtschaftlich und schnell gebaut werden kann.

Als Material für Fassade und Dach wird vorpatiniertes Kupferblech vorgeschlagen, wodurch sich der Neubau einerseits bewusst absetzt von den denkmalgeschützten, weiss verputzten Bestandsgebäuden, andererseits der Charakter eines einfach konstruierten Gartenhauses erreicht wird, das sich in seine Umgebung als zurückhaltender Hintergrund einfügt.

Entstanden ist ein Gebäudeensemble, das sich feinfühlig in die bestehende Bebauung einfügt. Gleichzeitig betont die klare Formen- und Materialsprache den eigenständigen Charakter.

Freiraumplanerisches landschaftsarchitektonisches Konzept

Das vorgeschlagene Gestaltungskonzept basiert auf einer intensiven städtebaulichen und freiraumplanerischen Auseinandersetzung mit der historischen Prägung und der Typologie und Identität des Ortes. Die Herstellung differenzierter nutzungsspezifischer Freiräume im örtlichen Kontext ist entwurfsbestimmend.

Im Inneren bietet der dreiseitig gefasste Gemeinschaftshof Raum für Begegnung, Aufenthalt, Spiel und Gemeindefeste. Ein Hofbaum spendet Schatten in den Sommermonaten und zoniert zum angelagerten Pfarrheimgarten. Der mauergefasste, umgebende und parkartig angelegte Gartenbereich wird durch ein übergreifendes Wegenetz erschlossen, welches

an beide, tageszeitlich abschliessbare Zugangsbereiche anbindet. Blumenwiesen im Wechsel mit intensiv bespielbaren Rasen- und Schotterrasenflächen erzeugen ein kohärentes zusammenhängendes Erscheinungsbild.

Die Neupflanzung zahlreicher Obstbäume ist Reminiszenz an den ehemaligen Wirtschaftsgarten. Der erhaltenswerte Baumbestand – hier insbesondere die freistehende Buche – wird in das Gestaltungskonzept integriert. Der flächenhafte störende Jungaufwuchs wie auch die bestehenden Koniferen werden beseitigt, der Blick auf den Kirchturm von St. Alto und Birgitta als wichtiger Bezugspunkt für die Pfarrgemeinde wird freigemacht.

Auf weitere, den ruhigen Gesamteindruck störende Einbauten wird bewusst verzichtet.

 

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