Münchner Volkstheater im Viehhof – Impulsentwurf

Architekt

Andreas Holzapfel

Team

Andreas Sternecker, Inga Mannewitz

Adresse

Viehhofgelände

Projektdatum

01.12.2012

Lage

Die Rindermarkthalle von 1949 wurde vor wenigen Jahren abgerissen. Die seitdem leere Fläche wird im Westen, entlang der Tumblingerstrasse, von den alten Winterstallungen begrenzt, im Norden von einem denkmalgeschützten Gebäude, in dem seit 1924 Büros untergebracht waren. Die Winterstallungen selbst stehen nicht unter Denkmalschutz, aber die beiden Eckbauten, einer am Zenettiplatz, der andere gegenüber der Einmündung der Poccistraße in die Tumblingerstraße.

Die ursprünglichen Nutzungen wurden im Viehhof längst aufgegeben. Mittlerweile haben sich Lebensmittelhändler und -hersteller, Gastronomie und kleine Büroeinheiten angesiedelt. Das Schlacht- und Viehhofareal insgesamt ist von großmaßstäblichen Strukturen ohne die übliche kleinteilige Parzellenstruktur von Innenstädten geprägt.

In direkter Nähe befindet sich das Wirtshaus im Schlachthof, eine seit vielen Jahren beliebte Bühne für Kleinkunst, Kabarett und Volksmusik.

Auf der leerstehenden Fläche fand in den letzten beiden Jahren das Open-Air-Kino im Viehhof statt.

Das Viehhofareal ist städtisches Eigentum. Überlegungen zu einer Nachnutzung oder Neubebauung sind im Gange.

Konzept

Das neue Volkstheater wird ganz im Norden des Grundstücks an das denkmalgeschütze Gebäude entlang der Zenettistraße angefügt. Es orientiert sich somit zur Stadtmitte und bezieht sich auf den Zenettiplatz. Vom Zenettiplatz aus ist die U-Bahn-Haltestelle Goetheplatz zu Fuß in ca. 5 Minuten erreichbar.

Die Gebäudemasse des Theaters tritt dabei im Straßenraum hinter die Bestandsgebäude zurück.

Sichtbar wird eine große Vorhalle an der Tumblingerstraße, durch die man das Foyer erreicht. An der Zenettistraße wird die ehemalige Haupteinfahrt in die Rindermarkthalle zu einem weiteren Eingang.

Der Zuschauerraum entwickelt sich von der Eingangsebene nach unten. Hinterbühne und die seitlich von der Bühne liegende Montagehalle sind jeweils genauso groß wie die Bühne.

Die Künstlergarderoben und Maskenbereiche sind im Altbau an der Zenettistrasse untergebracht. Zwischen Zuschauerraum und Altbau an der Zenettistraße liegt ein 12 Meter hoher lichter Raum mit Treppen und Stegen, die verschiedene Ebenen miteinander verknüpfen. Dieser kommunikative Zwischenraum hebt die Trennung von Besuchern, Künstlern und Bühnenarbeitern auf.

Der Gastronomiebereich liegt mit Verbindung zum Foyer im Süden an der Tumblingerstraße, zwischen Werkstattbereich und Volksgarten gibt es eine gefasste Terrasse mit umlaufenden Vordächern und einem angeschlossenen Wintergarten, der vom Foyer aus zugänglich als auch von der Gastronomie aus bedienbar ist.

Die Struktur fügt sich wie selbstverständlich in den Maßstab, den der Viehhof vorgibt.

Impulsnutzung

Um sich den Ort anzueignen und den neuen Standort bei den Theaterbesuchern zu etablieren, könnte ein Zirkuszelt, das dem Volkstheater zur Verfügung steht und bereits 2007 am Königsplatz für Aufführungen von Shakespeares Sommernachtstraum stand, aufgebaut werden.

Andreas Holzapfel uns, Architekt

Die vorliegende Studie wurde in Absprache mit Christian Stückl, Intendant des Münchner Volkstheaters, erstellt. Die tatsächliche Verfügbarkeit der beanspruchten Fläche wurde dabei nicht geprüft.

 

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