Hörsaalgebäude Oberschleißheim

Architekt

Beatrix Gruber, Andreas Holzapfel

Team

Andrea Gruber, Inga Mannewitz, Roland Liesegang, Florian Wagner, Bernhard Schambeck, Daniel Seibert

Adresse

Sonnenstrasse 18a, Oberschleißheim

Projektdatum

2012 - 2018

Im Neubau der Zentralen Einrichtungen auf dem Campus der Veterinärmedizin der LMU in Oberschleißheim werden drei unterschiedliche Nutzungsbereiche untergebracht: ein Hörsaal für 300 Studierende, eine Mensa-Cafeteria und ein Betriebswerkstättenbereich. Im Untergeschoß unter dem Hörsaal sind Technik- und Lagerräume.

Die Nutzungen machen das Gebäude zum sozialen Zentrum des Lehrbetriebs. Das Gebäude liegt an einer strategisch wichtigen Stelle: Es ist der letzte Baustein des bisherigen städtebaulichen Leitbilds und der erste des künftigen Erweiterungskonzepts des Campus. Der Bedeutung und der Übergangssituation mit Bautätigkeit in der Umgebung Rechnung tragend wurde ein Baukörper entwickelt, der einen ruhigen Hintergrund bildet. An der Ostseite gibt die Flucht, die vom Gebäude der Vogelklinik gebildet wird, die Gebäudekante vor. Die Gestaltung der Strasse mit Fußweg, Baumreihe und Parken wird fortgeführt und verbindet die Veterinärstraße – damit die Schlossachse – mit dem Vorplatz des Gebäudes im Süden, und weiterführend mit dem zukünftigen Campus. Der Baukörper des Hörsaals stellt sich im Grundriss als Kreuz mit kurzen Schenkeln dar, es entsteht ein skulpturales, prismatisches Volumen. Er liegt zurückgesetzt hinter dem flachen, transparenten Bauteil mit Eingangshalle und Cafeteria.Werkstätten und Anlieferung sind um einen Werkhof gruppiert, der den Übergang zur angrenzenden Vogelklinik herstellt.

Das Gebäude stellt sich zum zukünftigen Campusgelände hin abgestuft und offen dar. Die Glasfassade in Holz-Alu-Konstruktion nimmt die gesamte Ansicht der niedrigen Eingangshalle mit Cafeteria ein, die den Charakter einer Orangerie bekommt. Dahinter folgt der höhere Baukörper des Hörsaals, dessen plastische Formung gleichzeitig eine Reduzierung des Volumens ermöglicht.

Das Materialkonzept der Gebäudehülle folgt den städtebaulichen Absichten. Die geschlossenen Fassadenflächen werden mit Klinkermauerwerk und Stahlbetonsockel verkleidet, um durch die hiermit assoziierten Eigenschaften wie Dauerhaftigkeit, Präsenz und Gewicht die Bedeutung der Zentralen Einrichtung zu unterstreichen. Die grundsätzliche Entscheidung für Materialien, welche unmittelbar aus sich selbst wirken, setzt sich im Inneren fort: Sichtbetonflächen an Wänden, Stützen und Decken, Böden aus Terazzoestrich und hell lasierte Holzflächen charakterisieren die Räume und integrieren wie ein Rahmen notwendige, funktional bestimmte Oberflächen wie Akustikverkleidungen in das gestalterische Konzept.

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